Zucker - eine harte Droge?

Gibt es eine richtige Zuckersucht überhaupt?

Die Forscher der Princeton University in New Jersey/USA stellten bei massivem Zuckerkonsum dieselben Veränderungen im Gehirn fest wie beim Konsum von harten Drogen, wie beispielsweise Heroin oder Kokain, und das bereits nach 4 Wochen verstärktem Zuckerkonsum.

Zucker täuscht Glück vor

Drogen erhöhen den Dopamin- und Serotoninspiegel – sie machen glücklich und entspannt. Zucker erhöht ebenfalls den Dopamin- und Serotoninspiegel, macht für eine kurze Zeit glücklich und entspannt, bevor bald wieder für Nachschub gesorgt werden muss.

Zucker ist folglich ein Stoff, der süchtig machen kann.

Was richtet er sonst noch im Körper an?

Vom Zucker los zu kommen, lohnt sich nicht nur im Falle von Adipositas oder für eine Gewichtsreduktion, denn auch Krebszellen ernähren sich von Zucker. Bestimmte Zuckerarten scheinen das Wachstum der Krebszellen noch mehr zu beschleunigen wie andere. So weisen Studien darauf hin, dass der Einfachzucker Fructose die Krebszellen besonders schnell wachsen lässt. Nachfolgend einige weitere Krankheitsbilder als Beispiel, welche unbedingt eine massive Zuckerreduktion benötigen zur Behandlung oder auch zur Prävention:

Alzheimer

Bereits eine Vorstufe von Diabetes wie auch der Diabetes Typ 2 selbst, erhöhen das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Viele Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Zuckerkonsum und einer Alzheimer-Erkrankung hin.

ADHS

Eine von vielen Studien über den Zusammenhang zwischen Zucker und ADHS zeigt, dass mit jedem zusätzlichen Süssgetränk pro Tag die Konzentrationsfähigkeit sinkt.

Autoimmunerkrankungen

Ein Behandlungsansatz bzw. Behandlungsbestandteil bei Autoimmunerkrankungen ist eine Darmsanierung. Zucker jedoch zerstört die Darmflora. Somit braucht es für eine erfolgreiche Darmsanierung unbedingt einen Zuckerverzicht. 

Wie kann ich eine Zuckersucht überwinden?

Eine Zuckersucht kann behandelt werden, indem ca. 30 Tage lang der Einfachzucker Galaktose eingenommen wird. Galaktose wird unabhängig von Insulin in die Zellen aufgenommen und schont dadurch die Bauchspeicheldrüse. Oftmals gelingt es mit Galaktose eine Zuckersucht innert 30 Tagen zu überwinden.

Nachfolgend eine recht umfassende Liste mit verschiedenen süssenden Zutaten, welche Sie meiden sollten:

Süssende Zutaten, die man oft nicht erkennt

  • Apfelsüsse

  • Glukose

  • Glukose-Fruktose-Sirup

  • Glukosesirup

  • Inulin

  • Joghurtpulver

  • Karamellsirup

  • Konzentrierte Fruchtsäfte

  • Laktose

  • Magermilchpulver

  • Maltodextrin

  • Maltose

  • Malzextrakt

  • Molkenerzeugnis

  • Molkenpulver

  • Oligofruktose

  • Oligofruktosesirup

  • Polydextrose

  • Raffinose

  • Rosinen

  • Saccharose

  • Süssmolkenpulver

  • Traubensüsse

  • Vollmilchpulver

  • Weizendextrin

Süssstoffe

  • Acesulfam-Aspartamsalz (E 962)

  • Acesulfam-K (E 950)

  • Aspartam (E 951)

  • Cylamat (E 952)

  • Saccharin (E 954)

  • Steviolglykoside (E 960)

  • Sucralose (E 955)

Zuckeraustauschstoffe

  • Erythrit (E 968)

  • Isomalt (E 953)

  • Maltit/Maltitsirup (E 965)

  • Sorbit (E 420)

  • Xylit (E 967)

Süssende Zutaten, welche leichter zu erkennen sind

  • Brauner Zucker

  • Fruchtzucker

  • Invertzucker

  • Invertzuckercreme

  • Karamellisierter Zucker

  • Karamellzuckersirup

  • Malzzucker

  • Milchzucker

  • Raffinadezucker

  • Rohrzucker

  • Traubenzucker

  • Vanille-/Vanillinzucker

  • Weisszucker

  • Zucker

Die Autorin im Video

Zu diesem Blog-Artikel gibt es ein kurzes Video mit der Autorin und Ernährungsberaterin Marion Josel. Schauen Sie sich das Video zum Thema Zucker auf Youtube an!

Quellen:

  • Colantuoni C et al., "Evidence that intermittent, excessive sugar intake causes endogenous opioid dependence." Obes Res. 2002 Jun;10(6):478-88. (Nachweis dafür, dass intermittierender, übermässiger Zuckerkonsum endogene Opioidabhängigkeit verursacht.)

  • Avena NM, Rada P, Hoebel BG. "Evidence for sugar addiction: behavioral and neurochemical effects of intermittent, excessive sugar intake." Neurosci Biobehav Rev. 2008;32(1):20-39. (Beweise für die Zucker Sucht: Verhaltens- und neurochemische Effekte eines intermittierenden, übermässigen Zuckerkonsums.)

  • Liu H, Heaney AP. "Refined fructose and cancer." Expert Opin Ther Targets. 2011 Sep;15(9):1049-59. (Raffinierte Fructose und Krebs.)

  • Liu H et al., "Fructose induces transketolase flux to promote pancreatic cancer growth." Cancer Res. 2010 Aug 1;70(15):6368-76. (Fructose induziert Transketolase Fluss, der das Bauchspeicheldrüsenkrebs-Wachstum fördert.)

  • Port AM et al., "Fructose consumption and cancer: is there a connection?" Curr Opin Endocrinol Diabetes Obes. 2012 Oct;19(5):367-74. (Fructose und Krebs: Gibt es einen Zusammenhang?)

  • Baker LD, Craft S; Insulin resistance and Alzheimer-like reductions in regional cerebral glucose metabolism for cognitively normal adults with prediabetes or early type 2 diabetes;, Archives of Neurology, Januar 2011, (Insulinresistenz und Alzheimer-ähnlicher Rückgang im regionalen Gehirnglucosestoffwechsel bei Erwachsenen mit normalen kognitiven Fähigkeiten, mit Prädiabetes oder Typ-2-Diabetes im Anfangsstadium)

  • Erickson MA, Banks WA, Owen JB; Insulin in the brain: there and back again, Pharmacology; Therapeutics, Oktober 2012, (Insulin im Gehirn: Hin und wieder zurück)

  • Prof. Jeannette Ickovics et al., "Energy Drinks and Youth Self-Reported Hyperactivity/Inattention Symptoms., Academic Pediatrics, Februar 2015, ("Energy-Drinks und selbst-eingeschätzte Hyperaktivitäts-/Aufmerksamkeitsschwäche-Symptome bei Jugendlichen)

Marion Josel